Greenhörner in der Hohen Tatra
Ein paar Tage Gebirgsluft in der Hohen Tatra schnuppern, bekehrt uns zwar noch nicht, nun dem Extrembergsport anheim zu fallen, aber im Glauben gefestigt werden wir dennoch. Auf ganz andere Art und Weise. Das hat mit einer Umweltkatastrophe zu tun, die nun zehn Jahre her ist. 2004 wütete hier ein Orkan mit mehr als 200 Sachen auf den Südhängen des kleinsten Hochgebirges der Welt. Wortwörtlich knickten die Bäume – fast durchgängig dunkle, hohe Fichten – wie Streichhölzer um, was man noch heute sehen kann. Die Zerstörung hat enorme Ausmaße, 12000 Hektar Wald wurden entwurzelt.
Nun ist die Hohe Tatra ein Naturschutzgebiet und als solches, hat der Mensch sich auch im Katastrophenfall rauszuhalten. In den Kernzonen wurde also weder Totholz beseitigt, noch sonstwie aufgeräumt. Freie Fahrt für Feuer, Borkenkäfer und andere natürliche Veränderungsprozesse. In den Randzonen hat man sich nun von Fichtenmonokultur verabschiedet. Stattdessen werden in regelmäßigen Abständen Birken, Ebereschen, Tannen und vieles mehr gepflanzt. So durchmischt sich der Wald in Alter und Arten. Und was den Glauben angeht – gibt es eigentlich ein symphatischeres Wort als (für) „Nachhaltigkeit“?