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Valeria JanaundAugust

Wie man Sterne schießt

14. April 2012
By Jana
1 Comments
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Endlich verlassen wir die lange Nebelbank und der Himmel klart auf.
Glücklicherweise hält sich das Wetter bis zum Abend, denn wir wollen
Sterne schießen.

Das ist Jargon für die Ortsbestimmung per Sextant.
Die Geräte, die man eigentlich nur noch aus dem Museum kennt, gibt
es weiterhin an Bord. Das Stück kostet gut und gerne 2500 Euro. Ein
Sextant ist eine Kombination aus Minifernrohr, Winkelmesser und ein
paar Schraubmöglichkeiten. Schaut man durch das Fernrohr auf den
Horizont, wird dieser senkrecht halbiert, wofür ein kleiner Spiegel
verantwortlich ist. Will man den Ort bestimmen, muss man als erstes
die Zeit für den Sonnenuntergang berechnen. Anhand dessen kann
man sechs oder sieben Sterne auswählen, die kurz nach Dämmerung
bereits am Himmel zu sehen sind. Mit dem Sextant wird nun die Höhe
dieser Sterne ermittelt und im gleichen Atemzug auch die Zeit
festgehalten. Letzteres braucht man, um eine Bewegungskorrektur
zu machen, denn das Schiff hält bei der Übung ja nicht an.

Mit Hilfe des Sextanten schießt man auf den Horizont, dorthin wo etwas
oberhalb der Stern steht. Nun wird auch klar, dass das nur kurz nach
Sonnenuntergang funktioniert, etwas später sticht der Horizont nicht mehr
aus der Dunkelheit hervor. Durch die Apparatur sieht man den Stern im
zweigeteilten Bild im Meer versunken. Man dreht nun solange an den
Rädchen, bis er auf dem Horizont erscheint. Dadurch lässt sich der
Winkel ermitteln, in dem der Stern über dem Horizont steht. Gleicht man
nun die Winkel mehrerer Sterne ab, kann man dadurch die Position
ausrechnen – per Hand oder, schneller, per Computer. Noch schneller
wäre natürlich, gleich die GPS-Position abzulesen. Aber wir wollten ja
mal Sterne schießen.

Essen: Hackepeter, Kartoffelsuppe mit Wiener, Hähnchencurry

One Comment

  • Daniela

    April 20, 2012 at 8:13 pm

    Hallo Ihr Drei!
    Soeben lass ich den Tag mit Eurem Reisebericht ausklingen. Und das Buch wird gedruckt, auch toll!
    Am spannendsten fand ich die Maschinenrumpfbeschreibung und den Fakt, dass ihr erst auf`s Deck durftet, nachdem das Schiff abgelegt hatte.
    Hoffentlich seid ihr gut angekommen????? Fürs Erste zumindest, ist ja doch ganz schön klein, so ein Schiff, auf dem großen Ozean, jawoll.

    Herzliche Grüße, Daniela

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