Awamori und Daiko-Service
Heute waren wir eingeladen zur Besichtung einer Awamori-Brennerei. Das war sehr spannend und wir besuchten einen echten Tüftler. Die Brennerei befindet sich in einem 60 Jahre alten Haus, was an sich schon einen Seltenheitswert in Okinawa hat. Hinzukommt, dass der Besitzer Gefahr läuft, seine Brennerlaubnis an Ort und Stelle zu verlieren, falls er auf die Idee kommt, dass gute alte Haus zu renovieren. Die Gegend ist nämlich inzwischen ausschließlich für Wohnungen vorgesehen. Allerdings sympathisieren die Leute in der Umgebung mit dem Tüftler und nicht mit den japanischen Winkeladvokaten.
Die Zutaten von Awamori beschränken sich auf dreierlei: Wasser, Reis und schwarzen Schimmelpilz – Kouji. Verwendet wird dafür interessanterweise Reis aus Taiwan und nicht aus Japan. Das hat mit der Dicke der Körner und der Klebrigkeit zu tun – für eine gute Durchschimmelung kann man beides nicht gebrauchen. Wir hatten die Gelegenheit das Produkt der Vorgärung zu probieren, also das, was man in Deutschland (und auch in Okinawa) dann den Schweinen verfüttert. Die Masse hat noch kaum Alkoholgehalt und ist dafür mit sehr viel Ascorbinsäure angereichert – das Ganze hat eine Pudding-ähnliche Konsistenz und schmeckt ein wenig wie Zitronenschokolade, nämlich ausgesprochen lecker. Das Endprodukt haben wir auch verkostet – in mehreren Experimenten: nur Riechen, etwas Schmecken, mit Rosinen gekaut … Man muss sagen, dass guter Awamori wirklich weit weg ist von billigem Fusel, weich auf der Zunge liegt und nach Vanille duftet.
GeeJay
Februar 14, 2014 at 9:52 am
Hat wieder echt Spass gemacht zu lesen! Bin wirklich gespannt auf Euer nächstes Buch!
Bis in 19 Tagen!!